Reaktion auf externe Reize

Ein Zebrafisch, der durch Umgebungsreize alarmiert wird, zeigt verschiedene Verhaltensweisen: Zum Boden tauchen, erratisches Schwimmen (erratic swimming) und Erstarrung (freezing). Dieses Verhalten verschwindet, wenn sich der Zebrabärbling wieder wohl fühlt.

Reaktion auf Reize

Abweichende Reaktionen auf einen Reiz können auf verschiedene Arten festgestellt werden. 

  • Bei der Fütterung schwimmen die Fische sofort zur Selle, wo das Futter angeboten wird. Bleibt dies aus, ist das ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt. 
  • Wird an das Becken geklopft oder werden laute Geräusche gemacht, schwimmen Zebrabärblinge rasch weg (startle response). Eine zu schwache oder eine zu starke Reaktion kann bedeuten, dass etwas nicht in Ordnung ist. 
  • Beim Einfangen für die Versetzung in ein anderes Becken zur Reproduktion kann man beobachten, wie die Fische reagieren. Ein gesunder Fisch schwimmt rasch vom Fangnetz weg. Tun Zebrabärblinge dies nicht oder tun sie es übertrieben, ist dies ebenfalls ein Hinweis, dass etwas nicht stimmt. Unterschiede im Normalverhalten zwischen den verschiedenen Linien müssen dabei auch berücksichtigt werden. 

Interaktion mit Artgenossen

Zebrabärblinge sind von Natur aus soziale Tiere, die eine Interaktion mit Artgenossen brauchen, um sowohl während der Ruhezeit als auch in der aktiven Phase optimal funktionieren zu können. Das soziale Verhalten der Tiere verfügt über eine breite Paletten an Aktivitäten. Aggression, um die soziale Hierarchie in der Gruppe zu bestimmen, kann dazu gehören. Anormales Verhalten, das sich gegen Artgenossen im selben Becken richtet, ist ein Grund für besondere Aufmerksamkeit.

Zebrabärblinge, die über längere Zeit einzeln gehalten werden, können aus diesem Grund anormales Verhalten - wie zum Beispiel apathie oder Verblassen - zeigen. Die Einzelhaltung sollte deshalb vermieden werden. Ist dies trotzdem notwendig, sollten die Tiere so untergebracht werden, dass ein visueller Kontakt mit Artgenossen möglich ist. Andere mögliche Lösungen wären die Einführung eines Gesellschaftsfisches, wobei dieser von einer deutlich anderen Linie stammen muss (weil sonst Verwirrung auftritt). Ferner ist eine Becken- oder Käfiganreicherung wichtig, zum Beispiel treibende Äste, aber auch lebendes Futter.

Interaktion mit der Umgebung

Sobald ein Zebrabärbling in eine fremde Umgebung versetzt wird, taucht er zum Boden, um von dort aus seine Umgebung langsam zu erkunden und nach oben zu schwimmen. Dadurch lernt der Fisch sein Umfeld kennen. Dieses wird dann für ihn voraussehbar und kontrollierbar. Voraussehbar bedeutet, dass das Tier voraussehen kann, was in seiner Umgebung geschieht. Kontrollierbar heißt, dass das Tier mit seinem Verhalten Einfluss ausüben kann. Voraussehbarkeit und Kontrollierbarkeit der Umgebung sind maßgebliche Faktoren für das wohlbefinden des Tieres.